Die Corona-Pandemie hat dem Familienhaus am Universitätsklinikum Münster schwer zugesetzt. Dennoch zieht Geschäftsführer Simon Schlattmann eine verhalten positive Bilanz aus dieser Krise. „Trotz Kurzarbeit und Rückgang der Auslastung konnte der Betrieb in der gesamten Zeit aufrecht erhalten bleiben und es gab keine Corona bedingten Schließungen. In den vielen Jahren unseres Bestehens haben wir einen soliden Kreis von Spender:innen aufgebaut, die uns auch in dieser Zeit zum Glück nicht vergessen haben.“
In die Zeit der Pandemie fielen gleich zwei Jubiläen, normalerweise ein Grund, Spender:innen, Freund:innen, Familien und Kooperationspartner:innen ins Haus einzuladen. 30-jähriges Bestehen des Vereins und 25-jähriges Bestehen des Hauses.
Um dem äußeren Stillstand entgegen zu wirken, wurden die Jahre intern aber auch genutzt, neben den üblichen Instandhaltungsarbeiten ein neues Fahrradhaus zu bauen und einen Gebäudeteil umzubauen, um noch mehr Familien unterbringen zu können. Beides war jedoch nur durch finanzielle Unterstützung der Kinderkrebshilfe Münster möglich.
Besonderes Highlight war der Bau eines neun Meter hohen Kletterturms. In Kooperation mit dem „Enter Sports“-Projekt am UKM und großzügiger Spendenunterstützung der Kinderkrebshilfe Weseke konnte der Turm im Garten des Familienhauses errichtet werden. Die Anschaffung der kompletten Kletterausrüstung übernahm die Sparkasse Münsterland Ost.
Unter der vorsichtigen Annahme „Das Familienhaus hat Corona überstanden“ war es Anfang September Zeit, „Danke“ zu sagen. Dies fand im Rahmen eines bunten Festes rund um das Familienhaus statt. Gut 200 geladene Gäste jeden Alters genossen das Wiedersehen.
Im Garten sorgten die Clownin Mimi und der Zauberer Endrik für Stimmung. Großer Anziehungspunkt war natürlich der neue Kletterturm, der ununterbrochen beklettert wurde. Aber auch im Haus gab es ein buntes Programm. Eine Ausstellung der Künstler:innen Anna Hüncker, Bodil Edmar-Kerstin und Tino Schreck, die neu renovierten Kinder- und Jugendzimmer sowie der umgebaute 3. Bauabschnitt konnten bei Führungen besichtigt werden. Großer Nachfrage erfreute sich auch eine Tombola, für die das Familienhaus spannende Preise beim Coppenrath-Verlag, Sieger-Design und Barando eingeworben hatte.
Zum Abschluss gab es noch ein hochkarätiges Konzert mit dem Münsteraner „Nikola Materne Trio“ und der ukrainischen Pianistin und Komponistin Marina Baranova, sehr zur Freude der ukrainischen Gäste, die das Haus zurzeit ebenfalls beherbergt. Den Auftakt hatte die Band „All of us“ gebildet, ein Zusammenschluss von Patient:innen der Kinderkrebsklinik am UKM und Schüler:innen der Musikschule Münster.
„Rundum glücklich“ wurde seitens der Gäste großzügig gelobt und gespendet. Dienstleister und Kulturschaffende haben zu einem Teil auf ihre Einnahmen verzichtet, was nach der langen Zeit der Pandemie alles andere als selbstverständlich ist. So und durch speziell vorab eingeworbenes Sponsoring wurde das Fest zu 100% durch Großzügigkeit finanziert. Ein erhabenes Gefühl für alle Mitmachenden.
„Die Mitwirkenden sind zum Teil schon bei vielen Festen dabei gewesen, kennen das Haus und die Geschichte und gehören fast schon zur Familie.“, stellt Simon Schlattmann fest. „Auch diesmal haben wir darum ein unvergessliches Fest erlebt und sind sehr dankbar.“
Fotos: Tom Heyken